Diabetes
Betreuung von Diabetikern
Diabetes – mit der richtigen Einstellung gut leben
Typ-2-Diabetes ist eine Erkrankung, die sich durch eine gezielte Lebensführung effektiv kontrollieren lässt. Wir unterstützen Sie dabei, von der Erstellung eines individuellen Ernährungsplans bis hin zur korrekten Durchführung der Blutzuckermessung und der Anwendung von Insulinspritzen mittels Insulinpen.
Die wichtige Rolle der Ernährung bei Typ-2-Diabetes
Bei Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes zwar ausreichend Insulin, jedoch reagieren die Zellen nicht mehr optimal auf dieses Hormon. Um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, sollte die Ernährung vor allem aus Vollkornprodukten bestehen, da deren komplexe Kohlenhydrate langsamer verstoffwechselt werden. Im Gegensatz dazu führt der Verzehr von weißem, raffiniertem Zucker zu einem raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Es wird empfohlen, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, anstatt wenige große. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei Diabetes besonders wichtig; ideal sind bis zu 3 Liter Wasser oder ungesüßter Tee täglich. Alkohol sollte mit Vorsicht genossen werden, da er ebenfalls den Blutzuckerspiegel erhöhen kann.
Übergewicht stellt den größten Risikofaktor für Typ-2-Diabetes dar, weshalb eine Gewichtsreduktion oft das primäre Ziel der Therapie ist. Ihr Arzt könnte Ihnen empfehlen, ein Diabetes-Tagebuch zu führen, um den Verlauf Ihres Blutzuckerspiegels genau zu dokumentieren.
Zusätzlich kann regelmäßige Bewegung den Blutzuckerspiegel senken. Dabei ist kein Hochleistungssport erforderlich; bereits regelmäßiges Spazierengehen kann eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel haben.
Blutzucker richtig messen
Dank moderner Messgeräte ist die Blutzuckermessung heute unkompliziert. Wir stellen Ihnen ein Rezept und die passenden Teststreifen zur Verfügung. Jeder Packung Teststreifen liegt ein individueller Code bei, der beim Öffnen in das Gerät eingegeben werden muss.
So messen Sie Ihren Blutzucker:
1. Vorbereitung: Legen Sie das Messzubehör bereit – Messgerät, Teststreifen, Stechhilfe mit frischer Lanzette, Tupfer und Ihr Diabetes-Tagebuch.
2. Code überprüfen: Stellen Sie sicher, dass der Code auf den Teststreifen mit dem Code des Geräts übereinstimmt. Teststreifen sollten stets trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden.
3. Hände waschen: Reinigen Sie Ihre Hände gründlich mit warmem Wasser, um die Durchblutung zu fördern. Verzichten Sie auf Händedesinfektionsmittel, da es das Testergebnis beeinflussen kann.
4. Frische Lanzette verwenden: Nutzen Sie bei jeder Messung eine neue Lanzette, um Schmerzen durch eine stumpfe Lanzette zu vermeiden.
5. Finger wechseln: Stechen Sie bei jeder Messung in einen anderen Finger, jedoch nicht in die Fingerkuppe, sondern seitlich in die Fingerbeere.
6. Stechhilfe anpassen: Die Stechtiefe der Stechhilfe ist individuell einstellbar. Finden Sie durch Ausprobieren heraus, welche Einstellung für Sie am angenehmsten ist.
7. Blut entnehmen: Setzen Sie die Stechhilfe an und lösen Sie den Mechanismus aus. Lassen Sie den Blutstropfen von selbst herausquellen, ohne zu drücken, da dies das Ergebnis verfälschen kann.
8. Blut auftragen: Verwenden Sie den zweiten Blutstropfen zur Messung und tragen Sie diesen auf den Teststreifen auf. Stecken Sie den Teststreifen anschließend in das Messgerät.
9. Ergebnis ablesen: Lesen Sie das Messergebnis ab und tragen Sie es in Ihr Diabetes-Tagebuch ein.
Ein nüchterner Blutzucker-Normalwert liegt bei unter 100 mg/dl bzw. 5,6 mmol/l
Insulin richtig spritzen
Für Diabetiker, die mehrmals täglich Insulin spritzen müssen, wird der Umgang mit Insulin zur Routine. Hier sind einige wichtige Tipps für den korrekten Umgang:
1. Richtige Lagerung: Insulin sollte im Kühlschrank bei Temperaturen zwischen +2 und +8 Grad Celsius aufbewahrt werden. Vermeiden Sie die Lagerung im Kühlschrankfach der Tür, da die Temperaturen dort häufig schwanken. Direkte Sonneneinstrahlung ist ebenfalls zu vermeiden. Vor dem Spritzen sollte das Insulin auf Zimmertemperatur gebracht werden, daher sollte die nächste Dosis rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen werden. Notieren Sie das Anbruchsdatum einer Insulinpatrone, da diese nach drei Wochen nicht mehr verwendbar ist.
2. Vorbereitung: Legen Sie alle benötigten Utensilien bereit: Insulin-Pen, Patrone, Nadeln und einen Tupfer zum Abwischen. Überprüfen Sie die Patrone: Klares Insulin darf keine Trübung aufweisen. Setzen Sie eine frische Pennadel auf, entfernen Sie die Schutzkappen und ziehen Sie eine Einheit Insulin auf. Halten Sie den Pen aufrecht und drücken Sie ein bis zwei Tropfen Insulin heraus, um den Pen zu entlüften.
3. Mischinsulin: Vor der Anwendung muss Mischinsulin gut geschüttelt werden – als Faustregel gelten etwa 20 Schüttelbewegungen, bis eine gleichmäßige, milchige Mischung entsteht.
4. Injektion: Insulin sollte in das Körperfett injiziert werden. Die Aufnahme erfolgt über das Bauchfett schneller als über Oberschenkel oder Gesäß. Normal-Insulin wird am besten in den Bauch injiziert, während Verzögerungs-Insulin bevorzugt in die Beine und Oberschenkel gespritzt wird. Vermeiden Sie die Region um den Bauchnabel und die Innenseite der Oberschenkel, da diese Bereiche besonders schmerzempfindliche Nerven enthalten.
5. Durchführung: Ziehen Sie die benötigte Menge Insulin auf. Eine zusätzliche Hautdesinfektion ist nicht erforderlich, da Insulin-Präparate entzündungshemmende Stoffe enthalten. Achten Sie dennoch auf gründliche Hygiene und saubere Hände. Um Muskelkontakt zu vermeiden, nehmen Sie eine Hautfalte zwischen Zeigefinger und Daumen und stechen Sie die Nadel in einem Winkel von 45 bis 90 Grad ein. Halten Sie den Insulin-Pen nach der Injektion für etwa zehn Sekunden in der Haut, um sicherzustellen, dass kein Insulin wieder austritt.
6. Entsorgung: Entsorgen Sie die Nadel in einem dafür vorgesehenen Behälter. Wechseln Sie täglich die Einstichstelle, um Hautirritationen zu vermeiden.
Der Insulin-Pen
Der Insulin-Pen zeichnet sich deutlich durch seine einfache Handhabung aus: Das Insulin muss nicht mehr aufgezogen werden, und die Nadel wird nach jeder Anwendung gewechselt.
Es stehen verschiedene Typen von Insulin-Pens zur Verfügung, die je nach individuellen Bedürfnissen ausgewählt werden können. Viele Diabetiker nutzen mehrere Insulin-Pens, jeweils einen für jede Art von Insulin. Bei Fragen zu den verschiedenen Insulin-Pens oder zur richtigen Anwendung stehen wir Ihnen in Ihrer Apotheke gerne beratend zur Seite.
Für weitere Fragen zum Umgang mit Diabetes sind wir jederzeit für Sie da.